Individualreise Indonesien – die Vielfalt und Kontraste von Kultur und Natur in Indonesien erleben, bedeutungsvolle Begegnungen mit Einheimischen und indigenen Bevölkerungen haben, einzigartige Erlebnisse wie Orang-Utan-Spotting oder Glamping-Picknicks an den wilden einsamen Stränden Sumbas sowie inspirierende Unterkünfte "off the beaten path" und im perfekten Flow reisen - das macht den entscheidenden Unterschied beim Reisen durch Indonesien aus.
Unsere Gründerin Dr. Julia Malchow erkundete in diesem Sinne im Juni Singapur, Borneo, die Nusas und Sumba. Ihre Expertise öffnet dir verborgene Pfade für unvergessliche Abenteuer.
Unsere Reise startet in Singapur im Marina Bay Sands. Wir und vor allem die Kids lieben es - nicht nur, aber auch wegen des berühmten Pools mit der gigantischen Aussicht.
Gleich zu Beginn hat mich die Begegnung mit einer jungen Dame tief beeindruckt: Eunice, unsere Check-in-Managerin im Marina Bay Sands. Sie inszenierte die Formalitäten sowie das Vorführen der ganzen Details der Suite mit einer noch nie erlebten Freude und Herzlichkeit und sang am Ende eine Welcome-Hymne auf uns im Marina Bay Sands. Also: Sie sang wirklich musicalreif. Und stolz. Auf meine Frage, ob das die neue Policy des Hotels sei, gestand sie, dass sie sich das selbst überlegt habe und es einfach liebe, Hotelaufenthalte wie ein Theaterstück zu inszenieren. Eine unvergessliche Frau.
Jedes Mal essen wir einmal Lunch bei Gordon Ramsay, gehen als Paar abends alleine aus - gerne ins Koma für ein late Dinner und dann zum Tanzen ins Marquee. Ein paar Rituale tun einfach gut.
Mit den Kids haben wir auf eigene Faust und vor allem abends die Hawker Märkte unsicher gemacht. Hier kommen Einheimische, Expats und Reisende zusammen, die Atmosphäre ist geschäftig, lässig, gemütlich und gerade für den ersten Abend ein Garant dafür, richtig anzukommen und sofort einzutauchen. Außerdem sind die Hawker Märkte und clubähnliche Restaurants wie das Koma eine der wenigen Möglichkeiten, noch spät in Singapur zu essen.
Wir haben dieses Mal in Singapur auf Klassiker wie Gardens by the Bay verzichtet und sind mit einem tollen Architekten tief eingetaucht in die Stadtplanung der kommenden 20 Jahre sowie die bestehende Architektur Singapurs. Das heutige Singapur ist Ergebnis der Planungen von vor 20 Jahren und man kann in einer Ausstellung bestaunen, wie Singapur sich in den kommenden 10-20 Jahren weiterentwickeln wird. Und wie Architektur als Mittel für Nachhaltigkeit eingesetzt werden kann: Singapur plant die Abschaffung aller Klimaanlagen. Bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von 28 Grad eine wirklich international spannende Ansage. Über das Betrachten der Entwicklung von alten kolonialen Handelsvierteln über die riesigen Public-Housing-Anlagen, in denen nicht nur gewohnt, sondern gelebt wird - jede Anlage hat eine Reihe von Geschäften, Sportanlagen, Kindergärten - zu modernen Bürogebäuden und futuristischen Hotelfassaden sowie der Überdachung der heutigen Nationalgalerie ein unglaublich tieferes Eintauchen in die Geschichte, den Mindset und das derzeitige Leben Singapurs.
Nach einem Blick in die Zukunft geht es über Jakarta in die Wildnis Borneos und auf die Suche nach Orang-Utans und Nasenaffen, von denen meine Jungs besonders begeistert sind. Es gibt nur 3 relevante Spots für sinnvolle Orang-Utan-Sichtungen, einer davon auf Borneo und 2 auf Sumatra.
Eigentlich sind wir nur zufällig hier in Borneo, weil es in der Region um Aceh auf Sumatra so stark geregnet hat in den letzten Wochen, dass mir das Trekking mit Kids dort zu riskant erscheint. Daher boarden wir unser privates Hausboot mit Crew und privatem Guide und waren von Anfang bis Ende des Turns begeistert. Wir hätten noch tagelang einfach auf den Flüssen cruisen können. Die Sichtungen vom Boot aus sind die spektakulärsten, weil wir alleine sind mit der gewaltigen Natur. Die Orang-Utans hier sind vor 3 Generationen ausgewilderte Tiere und ihre in der Wildnis aufgewachsenen Nachkommen. Die Sichtungswahrscheinlichkeit ist 100% bei den Feedings - die nur zur Nebensaison empfehlenswert sind - oder mit kleinen Kids - aber die Wanderungen, die auf begrenzten Wegen möglich sind und der Trick, möglichst spät zu den Feedings zu wandern und dadurch alleine Orang-Utans zu spotten, die sich ebenso auf den Weg zu den Feedings befinden und umgekehrt möglichst früh die Feedings zu verlassen, um auch alleine Orang-Utans beobachten zu können, die sich sattgegessen zurückziehen, machen das Ganze zu einem tollen Erlebnis. Insbesondere wenn man weiß, dass es nur einen Ort auf der Welt gibt, an dem man mit sehr viel mehr Aufwand und geringerer Sichtungswahrscheinlichkeit wirklich wilde Tiere sehen kann.
Jedes der Orang-Utan-Gebiete ist von Palmölplantagen umgeben und unser Guide berichtet, dass er von den Freunden in seinem Dorf belächelt wird, weil mit Palmöl mehr Geld verdient wird als mit Orang-Utans. Er jedoch ist davon überzeugt, dass es die einzige Möglichkeit ist, diese wunderschöne Natur zu schützen: indem man sie der Welt zeigt, auf möglichst schonende Art. Und indem er seinen Freunden immer wieder von seiner Begeisterung für seinen Job und der Notwendigkeit nach Umweltschutz und der Kritik, der sich Palmöl weltweit ausgesetzt sieht, berichtet. Oft reden wir bis spät in die Nacht. Ein Held.
Wir haben als Familie vor einigen Jahren mehrere Monate auf Bali gelebt. Zahlreiche Einheimische berichteten damals von ihrer Begeisterung für die Nusas - einen kurzen Bootsride von Bali entfernt. Traumreviere für Schnorcheln, Tauchen und zum entspannten Chillen. Also brechen wir dieses Mal auf mit dem Ziel Nusa Ceningan. Die Lage unseres wunderschönen Hauses am Kanal, der Nusa Ceningan von Nusa Lembongan trennt, ermöglicht uns, kontemplativ die Ernte von Seegras zu beobachten: Bei Ebbe ist der Kanal fast völlig trocken und grün von den bei Hochwasser überfluteten Seegrasfeldern. Zu Fuß und in hölzernen Kanus arbeiten die Farmer und es gibt ständig etwas zu beobachten.
Die perfekte Atmosphäre, um selbst runterzufahren, am Pool zu chillen, zu lesen, ein bisschen schnorcheln zu gehen und hie und da einen der lässigen Beachclubs aufzusuchen, um die Surfer an den wirklichen Weltklassespots zu beobachten. Eher ein Geheimtipp, kein "Must do", mit einigen offensichtlichen Schönheitsmitteln - nichts ist manikürt, alles echt - und für einige westliche Augen vielleicht ungepflegt und daher für echte Reisende so wunderbar.
Sumba ist ein Traum, ein Wunder: leere, weite Traumstrände, nur 2 relevante Hotels, ein authentisches Inselleben und kaum besuchte und daher noch unverfälschte indigene Kultur. Ohne Verkaufskitsch. Als wir mit unseren 2 Guides - einer spricht Englisch und Indonesisch, der andere spricht Indonesisch und den Dialekt des Dorfes - eben dort ankommen, werden wir mit Gesang und Tanz begrüßt und aufgefordert, mitzutanzen. Was ich mir natürlich unter dem Grinsen meiner Familie nicht zweimal sagen lasse. Sofort zücken die Dorfbewohner ihre Handys, um meine Darbietung zu filmen. Ein sehr erhellendes Gefühl, was nochmal an den Respekt erinnert, den wir auf Reisen zeigen sollten und auch daran, dass wir als Reisende einen Eindruck der Welt, unseres Kontinents und Landes in diesem Fall in einem kleinen Dorf auf Sumba prägen. Natürlich probiere ich auch die angebotenen Betelnüsse und habe Minuten später einen ebenso rot verschmierten Mund wie einige der Bewohner. Die besten Lacher ernte ich jedoch, als mir das alles zu trocken und unangenehm wird und ich diese, neben Alkohol und Nikotin in Indonesien als Droge Nummer 3 konsumierten, zerbissenen Stücke der Nuss ausspucke. Sofort befinden wir uns - auf dem Boden eines 100 Jahre alten Holzhauses sitzend - in einem Expertengespräch über den besten Tagesablauf, die Aufgabenverteilung im Dorf und zu welchem Zeitpunkt und Zweck die Nüsse konsumiert werden. Unvergesslich.
Zurück in meiner Lieblingslocation auf Sumba chillen wir am Strand zur Musik des derzeitigen Resident DJs aus Paris, hören von Eva, der Hotelbesitzerin, dass bald neue Artists in Residence kommen, die auch Workshops für Gäste anbieten. Jari lernt alkoholfreie Cocktails mixen vom Mann hinter der Bar und ich entscheide, mir ein Surfboard zu schnappen und das Riff zu testen.
Definitiv eine meiner Top-3-Beach-Locations weltweit. Es ist etwas aufwendig und unbequem, hierher zu kommen. Und so bewahrheitet sich einmal mehr, dass sich der "true spirit of travel" jenseits der Komfortzone findet.